Rotatorenmanschetten-Verletzung
Als Rotatorenmanschette bezeichnen wir vier Muskel-Sehnen-Einheiten, welche den Oberarmkopf umgeben und somit direkt unterhalb des Schulterdaches verlaufen. Für die Funktion des Schultergelenks ist die Rotatorenmanschette von zentraler Bedeutung.
Mehrheitlich durch Abnützung, jedoch auch durch Unfallereignisse, kommt es zu Rissen einer oder mehrerer Rotatorenmanschetten-Sehnen. Dadurch kann auch die lange Bicepssehne, selbst nicht Teil der Rotatorenmanschette, destabilisiert werden. Die Folge davon sind Schmerzen und ein Verlust an Beweglichkeit und Kraft.
Aufgrund der mangelnden Durchblutung dieser Sehnen kann ein solcher Riss kaum von alleine heilen. Im Gegenteil, der Riss kann sich ausdehnen währenddem sich die Sehne immer weiter zurückzieht. Je länger ein Riss schon besteht, umso mehr verschlechtert sich auch die Qualität der Sehne und des Muskels. Die Reparaturfähigkeit leidet.
Nicht jeder Sehnenriss muss operiert werden. Mittels Physiotherapie und einem Heimprogramm mit aktiven Übungen können die noch vorhandenen Sehnen gekräftigt und auftrainiert werden, um die Funktion der verletzten Sehne zu kompensieren.
Vor allem bei jüngeren Menschen, bei unfallbedingten Abrissen oder bei anhaltenden Beschwerden, kommt die Operation zum Zug. Im Rahmen einer minimal-invasiven Operation kann die gerissene Sehne wieder an ihren richtigen Ansatzpunkt refixiert werden. Dies geschieht unter der Verwendung von Ankern, welche in den Knochen geschraubt werden. Ein reissfester Faden dient dann der eigentlichen Sehnennaht an den Anker und den Knochen. Da die Sehne selbst nur gering durchblutet ist, kommt die Mehrheit der für die Einheilung verantwortlichen Zellen aus dem Knochen. Dieser Vorgang benötigt viel Zeit, weshalb die Nachbehandlung für den Patienten langwierig ist. Während der ersten sechs Wochen nach der Operation sind aktive Bewegungen nicht möglich. Der Arm wird während dieser Zeit, Tag und Nacht, auf einem speziellen Kissen gelagert.