AC Gelenkssprengung (Rockwood Typ 1–6)
Verletzung des Schultereckgelenks (AC-Gelenksluxation). Das Schulterdach (Acromion) steht mit dem Schlüsselbein (Clavicula) in Verbindung über das sogenannte Eckgelenk (AC Gelenk). Sturzereignisse (Mountainbike, Ski) führen nicht selten zu Verletzungen in diesem Bereich, wobei die stabilisierenden Bänder zerren oder ganz reissen, so dass dann das äussere Endes des Schlüsselbeins höhertritt. Geringe Verschiebungen werden mittels 4–6 wöchiger Schonung und Physiotherapie behandelt. Die Graduierung der Verletzung erfolgt durch die Röntgenuntersuchung. Ein MRI kann bei entsprechendem Verdacht hilfreich sein, Begleitverletzungen im eigentlichen Schultergelenk auszuschliessen. Bei einer ausgeprägten Fehlstellung des Eckgelenks kommt die chirurgische Stabilisierung zum Zuge, wobei dutzende verschiedene Techniken beschrieben und angewendet werden.
Die Operation
Unser präferiertes Verfahren nennt sich «Tight-rope» oder «Dog-bone» Stabilisierung. Die OP-Technik besteht aus einer Kombination aus Arthroskopie (Schlüsselloch) und offener Operation. Dabei wird das Schlüsselbein wieder in eine Linie zum Schulterdach gebracht. Dabei kommen kleine Metallplättchen und kräftige, nicht-resorbierbare Fäden zum Einsatz. Diese Metallplättchen stören in den seltensten Fällen und müssen grundsätzlich nicht wieder entfernt werden. Sollten sie nach einem Jahr aber noch stören, z.B. beim Tragen eines Rucksackes, können sie im Rahmen einer 15-minütigen ambulanten OP entfernt werden.
Bei chronische AC-Gelenksverletzung, also Situationen bei denen der Unfall schon viele Wochen her ist, kann ebenfalls eine stabilisierende Operation hilfreich sein. Die oben genannten Implantate werden bei einer solchen Intervention mit biologischem Ersatzgewebe (als Ersatz für die gerissenen und vernarbten Bänder) ergänzt.
Grundsätzlich ist bei einer akuten Schultereckgelenksverletzungen eine baldige Untersuchung nach dem Unfall durch den Spezialisten empfehlenswert, um diejenigen Verletzungen zu identifizieren, die von Vorteil chirurgisch angegangen werden.
