Auskugelung/Instabilität
Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten (kleine Pfanne, grosse Kugel) ist die Schulter dasjenige Gelenk, welches beim Menschen am häufigsten auskugelt.
Die Stabilität des Gelenks beruht vorwiegend auf drei Bändern, welche Verdickungen der Schulterkapsel darstellen, und der Rotatorenmanschette (vier wichtige Muskeln und Sehnen).
Meist durch einen Unfall, zum Beispiel ein Sturz auf den ausgestreckten Arm, kann es zum Auskugeln des Gelenks kommen. Dabei verlässt die Kugel, also der Kopf des Oberarmes, die Gelenkpfanne und reisst die Gelenklippe (Labrum) und die Bänder ab. Der gleiche Mechanismus kann in selteneren Fällen auch zu einer knöchernen Verletzung der Gelenkpfanne führen.
Vernarben diese Strukturen an falscher Position, ist eine chronische Instabilität des Gelenks die Folge.
In einer minimal-invasiven Operation kann über insgesamt drei kleine Hautschnitte das Gelenk wieder stabilisiert werden. Fadenanker dienen zur Refixation des Dichtungsringes, dem sogenannten Labrum, und der Bänder. Bei grösseren knöchernen Verletzungen erfolgt die Operation durch einen ca. 8cm langen Hautschnitt, wodurch dann die Gelenkpfanne in ihrer Kongruenz wieder hergestellt und die Bänder refixiert werden. In solchen Situationen wird ein Knochenblock, entweder aus der Schulter- (Latarjet-Technik) oder der Beckenregion (Beckenkammspan-Technik) des Patienten entnommen und dazu verwendet, den Defekt zu decken