Kooperation Kinderorthopädie
Dank einer Kooperation mit der Abteilung für Kinderorthopädie der Schulthess Klinik können Ellbogenleiden von Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre ebenfalls durch Dr. Glanzmann behandelt werden. Im Falle einer Operation findet diese dann in der Schulthess Klinik statt.
Kindliche Ellbogenprobleme (Morbus Panner, Osteochondrosis dissecans)
Am Ellbogen des jungen Menschen ist der Knorpelbelag im äusseren Gelenkanteil (humeroradiales Kompartiment) problemanfällig. Ursache dafür ist die naturgegebene, kritische Blutversorgung des Knochens. Kommen einerseits die schlechte Durchblutung und andererseits eine hohe sportliche Belastung zusammen, kann es zu einer Unterversorgung und Schädigung des Knorpels kommen. Abhängig vom Alter des Patienten spricht der Arzt dann von einem Morbus Panner oder einer Osteochronditis dissecans. Im Extremfall löst sich ein Knorpelstück vom Knochen ab, ein sogenannter «freier Gelenkkörper» entsteht. Dieser kann an Grösse zunehmen, da er sich über die Zeit mit Gelenkflüssigkeit aufsaugt. Ist eine kritische Grösse erreicht, kommt es zu Einklemmungen oder gar Gelenkblockaden. In solchen Fällen muss chirurgisch der Gelenkkörper entfernt werden, was in aller Regel minimal-invasiv, d.h. arthroskopisch erfolgt.
Je nach Zustand des ursächlichen Knorpelschadens kann dieser in der gleichen Operation mitbehandelt werden. Eine häufige Variante ist dann die Mikrofrakturierung: Dies ist eine Prozedur wobei der Defektherd mittels eines feinen Instrumentes zum Bluten gebracht wird. Dadurch werden Stammzellen an die Knochenoberfläche gelockt, wo sie sich dann zu einer Art Ersatzknorpel weiterentwickeln können.
Bei jungen Patienten ist die Differenzierung zwischen einem Morbus Panner und einer Osteochondrosis dissecans (OD) nicht immer einfach. Während der Morbus Panner sich typischerweise bei jüngeren Patienten (< 10. Lebensjahr) erstmanifestiert und eine Erkrankung des Knochenkernes darstellt, betrifft die OD ein umschriebenes Areal der Knorpeloberfläche und der darunterliegenden osteochondralen Schicht. Die konsequente Schonung des Gelenks erhöht die Chancen auf eine Heilung im Spontanverlauf bei frühen Stadien. Haben sich hingegen bereits Fragmente losgelöst und deformiert, ist die arthroskopische Entfernung derselben sinnvoll und eine Behandlung des Knorpelschadens möglich.